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Südtiroler Dolomitental Villnöss
ITBZO012
Als eines der schönsten und ruhigsten Dolomitentäler gilt Villnöss - eine Tallandschaft, die mit ihren Weilern, Ortsteilen und Almen den harmonischen Übergang vom Weinbaugebiet am Eisacktal bis hin zu den beeindrucken Felsformationen der Puez-Geisler Gruppe bildet. Ein Wanderparadies, das mit jedem Schritt neue Ausblicke und Einsichten in die Geheimnisse der Natur und in die Großartigkeit der Bergwelt eröffnet. Hier liegt der Geburtsort von Reinhold Messner, zweifelsohne einer der erfolgreichsten und bekanntesten Bergsteiger. Hier unternahm er mit seiner Familie die ersten Bergtouren.
Villnöß ([fɪlˈnœs]; ladinisch und italienisch Funes) ist eine Gemeinde mit 2603 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2017) im Villnößtal in Südtirol (Italien). Sie umfasst die Ortschaften St. Peter, St. Magdalena, Teis, St. Valentin, St. Jakob und Coll.
Der Großteil der Bevölkerung ist deutschsprachig (97,69 %), kleinere Teile hingegen geben Italienisch (1,99 %) bzw. Ladinisch (0,32 %) als Muttersprache an (Stand 2011). St. Peter ist der Hauptort der Gemeinde.
Der wichtigste Wirtschaftszweig in Villnöß ist der Tourismus.
Das Villnößtal erstreckt sich in Ost-West-Richtung und mündet nördlich von Klausen ins Eisacktal. Es wird vom Villnößer Bach entwässert und im Norden und Osten durch die Peitlerkofelgruppe mit den Aferer Geislern sowie im Süden durch die Geislergruppe begrenzt. Es ist ca. 24 km lang und weist einen maximalen Höhenunterschied von 2490 m auf. Diese Ausrichtung des Tales und seine spezielle geologische Struktur, die durch die Überlagerung geologisch jüngerer Gesteinsformationen durch den älteren Quarzphylit gekennzeichnet ist, prägen Landschaftsbild und Siedlungsweise.
Der Naturpark Puez-Geisler wurde 1978 gegründet, 1999 erweitert und umfasst nunmehr eine Fläche von rund 10.200 ha. 2009 erfolgte die Anerkennung durch die UNESCO als Teil des Welterbes Dolomiten.
Geschichte
Steinzeit, Bronzezeit und Eisenzeit: Vor 5000 v. Chr. ist wenig über das Tal bekannt. Ab 5000 v. Chr. breitete sich auch hier der Ackerbau und die Viehzucht aus. Aus dieser Zeit wurden unter den Geislern Feuersteinspitzen gefunden. Aus der Bronzezeit und Eisenzeit wurden überwiegend Funde in St. Peter und in Teis gemacht.
Besiedlung: Villnöß wurde von Rätern, Rätoromanen und Germanen besiedelt. Diese Besiedlung ist auch in anderen Dolomitentälern nachzuweisen.[2]
Vorgeschichte von Villnöß: Villnöß gehörte zur Urpfarre Albeins, gemeinsam mit Lajen, Gufidaun, Gröden und Kolfuschg. Im Hauptort St. Peter wurde 1029 eine eigene Kirche errichtet und der Ort bekam außerdem einen eigenen Seelsorger. In einer Urkunde tauchte 1058 zum ersten Mal der Name Villnöß auf, dabei gab es verschiedene Schreibweisen (Valnes, Volnes, Volnez …). Den Ursprung findet der Ortsname Villnöß wahrscheinlich im ladinischen Wort „Villes nöes“, was so viel bedeutet wie „neue Weiler“. Teis wurde erstmals 1157 als Tisis erwähnt und auch von Teis gab es verschiedene Schreibweisen: Tys, Tays, Thaiss und Theiss. Um 1500 setzte sich aufgrund der vielen bajuwarischen Einwanderer die deutsche Sprache durch und es entstand der Villnösser Dialekt, in dem sich aber auch viele Wörter vom Rätoromanischen ableiten können. 1505 wurde Villnöß von Albeins losgelöst und erhielt den ersten eigenen Pfarrer.
Errichtung der Gemeinde Villnöß: 1810 wurden unter bayrischer Herrschaft die Gemeinden Villnöß, Gufidaun und Teis errichtet. Österreich bestätigte diese 1817. Gufidaun und Teis wurden 1854 zusammengeschlossen, 15 Jahre später jedoch wieder getrennt. Teis blieb bis 1929 eine selbstständige Gemeinde, wurde dann aber als Fraktion an Villnöß angeschlossen. (weiterlesen)
Die Geislergruppe (italienisch Gruppo delle Odle) ist eine Gebirgsgruppe der Dolomiten, die den Kamm zwischen Villnöß und Gröden in Südtirol (Italien) bildet. Die Geislergruppe liegt zu großen Teilen im Naturpark Puez-Geisler. Als Hauptgipfel gilt der Sass Rigais (3025 m) im östlichen Teil des Gebirges.
Lage und Umgebung
Die Geislergruppe wird im Süden von Gröden, im Norden von Villnöß und im Westen vom Eisacktal begrenzt. Im Osten stellt die Roa-Scharte (ladinisch Furcela dla Roa) den Übergang zur Puezgruppe dar, von der sie weiters durch den Cislesbach getrennt und mit der sie oft als Puez-Geisler-Gruppe zusammengefasst wird. Im Nordosten trennt das Kreuzjoch (ladinisch Furcela de Munt de Furćia), das Villnöß mit dem Campilltal verbindet, die Geislergruppe von der Peitlerkofelgruppe.
Die Geislergruppe lässt sich intern in zwei Teile gliedern: die hohen und markanten Geisler (auch Geislerspitzen oder Villnößer Geisler) östlich der Pana-Scharte und die mäßig ausgeprägten Ausläufer nach Westen zum Eisacktal hin.
Innerhalb der Geisler (oder Geislerspitzen) lässt sich im Westen eine Berggruppe, die auf Ladinisch Odles, also Nadeln genannt werden, durch die Mesdì-Scharte (Mittagsscharte) von der Hauptgruppe um den Sass Rigais gut abgrenzen. Die Odles beginnen im Westen an der Pana-Scharte (2447 m) und bestehen aus der Unteren und der Oberen Fermeda, der Kleinen (2814 m) und der Großen Fermeda (2873 m), dem etwas nördlich gelegenen Villnößer Turm (2834 m), der weiter südlich befindlichen Odla de Cisles (2780 m), der Gran Odla (Geislerspitze, 2832 m), weiter nördlich der Villnößer Odla (2800 m) und schließlich, von der steilen und engen Odles-Scharte getrennt, dem Sas de Mesdì (2762 m) mit dem Bergvorsprung Cumedel (2755 m).
Östlich der Mesdì-Scharte befindet sich die Hauptgruppe der Geislerspitzen mit dem Sass Rigais. Von diesem durch einen engen Bergschlitz getrennt schließen die Große Furchetta (3025 m) und Kleine Furchetta (2975 m), mit dem Torkofel (Sas dla Porta, 2967 m) das sagenumwobene Wasserrinnental nördlich und östlich ab. Östlich der Kleinen Furchetta setzen sich die Geislerspitzen mit der Odla de Valdusa (2936 m) und dem Wasserkofel (Sas dal Ega) (2924 m) fort.
Der Torkofel westlich, die Odla de Valdusa und der Wasserkofel nördlich, der Kampiller Grat und die fünf Kanzeln (2787 m) östlich grenzen ein weiteres Tal, das Mont-dal-Ega-Tal ab. Über die Wasserscharte (Furcela de Mont dal Ega) (2638 m) zwischen Campiller Grat und Hoher Kanzel gelangt man über das Kampillertal ins Gadertal.
Weiter östlich der Kanzeln endet ein drittes Tal im Norden an der Roa-Scharte (2616 m, auch Campiller Joch) mit dem Campiller Grat (Cresta de Longiarü) westlich und dem bereits zur Puezgruppe gehörenden Piz Duleda (2908 m) östlich. Auch die Roascharte führt in das Campiller Tal.
Das Wasserrinnental, das Val-dal-Ega-Tal und das Roatal verlaufen parallel nach Süden und sind jeweils durch den Torkofel und die Kanzeln getrennt. Sie münden auf Forces de Siëlles und der Cislesalpe. Im Osten hebt sich das Forces-de-Siëlles-Tal zur Forces-de-Siëlles-Scharte (2514 m), die ins Puezgebiet führt.
Westliche Ausläufer
Westlich an die Pana-Scharte anschließend befindet sich mit der Seceda (2518 m) der höchste Gipfel der westlichen Ausläufer der Geislergruppe, die von hier in einem langen, zu großen Teilen bewaldeten Kamm zum Eisacktal hin abfallen. Über die Waldgrenze reichen in diesem wenig ausgeprägten Gebirgszug nur noch die Raschötzer Almen hinauf, sowie der gleich bei der Seceda abzweigende und nach Süden gegen Gröden vorgeschobene Pitschberg.
Etymologie
Die Gruppe ist nach der Geislerspitze (Gran Odla) benannt. Diese wiederum verdankt ihren Namen mit einiger Wahrscheinlichkeit einem jedoch nicht nachweisbaren Grundbesitzer namens Geisel, was eine Kurzform von Giselher ist.
Quelle:
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